Das Leben General von Schiebells
Die Vorfahren des sächsischen Generals und Kabinettsministers Adam Burchard Christoph v. Schiebell stammten aus Bayreuth, waren dort angesehene Bürger und führten den Namen "Schübel". Sein Vater, Johann Adam, wurde geadelt, war königlich- polnischer und kur fürstlich- sächsischer Major. Er verstarb 1759 im Lieberoser Schloss.
Der General von Schiebell wurde am 14. Januar 1719 in Warschau geboren. Mit 15 Jahren trat er als Kornett in das Dragonerregiment v. Sybilski ein. Mit der Tochter seines Regimentskommandeurs verband ihn eine tiefe Freundschaft. Er erwarb von ihr 1776 den Drebkauer Besitz. Er verblieb sein Leben lang in militärischen Diensten: 1737 Fähnrich, 1741 Souslieutenant, 1742 Kapitän, 1753 Major, 1759 Oberst und Regimentskommandeur bei gleichzeitiger Ernennung zum Generaladjutanten des Kurfürsten Friedrich August II, 1772 Generalmajor, 1780 Generalleutnant, 1781 Kommandant des adligen Kadettenkorps und 1786 Vortragender in Kommandosachen. Aus letztem Aufgabenbereich entwickelte sich einige Jahre später das Amt des sächsischen Kriegsministers. 1790 wurde er von Friedrich August III. zum General und Kabinettsminister ernannt.
Als Offizier nahm er an beiden Schlesischen Kriegen teil. 1745 zersprengte er mit seiner Schwadron ein preußisches Regiment. Im Siebenjährigen Krieg beteiligte er sich nicht an der Kapitulation des sächsischen Heeres vor den Preußen, sondern trat mit seinem Regiment in österreichische Dienste. Die Unterlagen des ehemaligen sächsischen Kriegsministeriums kennzeichnen ihn als "unternehmenden Parteigänger". 1778/79 im bayrischen Erbfolgekrieg wurde ihm zuerst der Grenzschutz im Erzgebirge übertragen und danach die Dienststellung des Generalstabschefs der verbündeten Armeen.